Die Rübenbauern

Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien

Früher kam Zucker aus Übersee. Das ist mehr als 200 Jahre her. Seither gibt es Zucker, 100 % made in Austria. Das soll so bleiben!
Die Rübenbauern treten mit einer Stimme in Österreich und Brüssel auf und sorgen dafür, dass die Rübe Zukunft in Europa hat. Damit auch in Österreich weiterhin ins Packerl kommt, was draufsteht:

Zucker aus Österreich.

Der Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien ist die Stimme für die Rübenbauern in Niederösterreich und Wien

Statistik

Landeslieferrecht 278.999 T Zucker
Lieferrecht Österreich 370.000 T Zucker
Anteil an des nationalen Lieferrechtes 75,4 %
Anbaufläche NÖ/Wien 27.150 ha
Anbaufläche Österreich 38.000 ha
Rübenproduzenten NÖ/Wien 3.900
Rübenproduzenten Österreich 5.315

Die Geschichte der Rübenbauern

1905 bis zum EU-Beitritt 1995         

Der Rübenbauernbund für NÖ und Wien blickt auf eine fast hundertjährige Geschichte zurück. Die Rübenbauern fanden im Rübenbauernbund eine starke gemeinsame Vertretung. Die Geschichte der Rübenbauern und des Zuckerrübenanbaus in Österreich wurde trotz immer wiederkehrender Rückschläge und Herausforderungen nicht zuletzt wegen des Einsatzes des Rübenbauernbundes oft gleich bedeutend mit der Erfolgsstory der österreichischen Zuckerwirtschaft. Im Lauf der Zeit waren die Herausforderungen für die Rübenbauern einander immer wieder ähnlich - die Rübenbauern konnten sie dank ihres starken, geeinten Auftretens und der Erfahrung der Geschichte bisher immer meistern.

Wende 19./20. Jahrhundert
Der Zuckerrübenanbau in der Donaumonarchie auf dem Gebiet des heutigen Österreich wird nicht mehr nur die Sache von Gutsbetrieben sondern auch in der bäuerlichen Landwirtschaft allmählich heimisch.
 
5. Juli 1905
Rund 200 Rübenbauern schließen sich zum "Niederösterreichischen Rübenbauernbund" zusammen - sie erreichen bald Verbesserungen bei den Liefer- und Übernahmebedingungen sowie höhere Preise.
 
1905 bis 1914: Der Rübenanbau und der Rübenbauernbund wachsen  
1912: 11.107 Mitglieder
 
1914 bis 1918: Erster Weltkrieg
Totaler Niedergang des Rübenanbaus (1919: 5.300 ha)
 
1918 bis 1938: Wiederaufbau und Ausdehnung des Rübenanbaus bis Oberösterreich  
Schutz vor internationalem Preisverfall durch Zuckerzoll;
1934 erstmalig Selbstversorgung (49.000 ha, 1,3834 Mio. t Rüben, 222.800 t Weißzucker);
ab 1935/36 Anbaukontingentierung wegen Überschüssen. Gründung der Landesverbände Burgenland und Oberösterreich auf Initiative des RBB und Mitgliedschaft in europäischem Rübenbauernverband C.I.B.E: seit 1925. Gründung neuer Zuckerfabriken (seit der Monarchie bestanden: Dürnkrut, Hirm, Siegendorf, Hohenau, Leopoldsdorf, Bruck) in Enns und Tulln zur Verarbeitung der gestiegenen Rübenmengen (1938: 44.900 ha, 1,1566 Mio. t Rüben, 143.473 t Weißzucker).
 
1938 bis 1945: Nazi-Okkupation, Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
Zwangseingliederung der Rübenbauern in NS-Verbände, Zwangsbeteiligung der Rübenbauern an arisierten Zuckerfabriken in Österreich und im Sudetenland; schließlich wieder totaler Zusammenbruch des Rübenanbaus und der Zuckerfabriken 1945 (2.412 ha, 49.910 t Rüben, 6.708 t Weißzucker).
 
1945 bis 1960: Wiederaufbau
Wiedererrichtung der Rübenbauernverbände und Zusammenarbeit in Obmänner-Konferenz. Rückgabe der Zuckerfabriken an die alten Eigentümer, Verlust der Bauernbeteiligung, lediglich an Tullner Zuckerfabrik 25 % Beteiligung des Rübenbauernbundes und gemeinsam mit dem Genossenschaftswesen und der NÖ LLWK insgesamt bäuerliche Mehrheit. 1953 Wiedereinführung des Zuckerzolls, amtliche Preisregelung. 1958 Selbstversorgung (50.004 ha, 2,0055 Mio. t Rüben, 266.626 t Weißzucker) und beginnende Überschuss-Situation.
 
1960/61 bis Mitte 70er-Jahre: Von der Kontingentierung zur Rohstoffkrise und Exportproduktion
Als Alternative zu nicht kostendeckender Überschussproduktion (keine Exportstützungen) 1960/61 Kontingentierung des Anbaus aus Basis der Referenzproduktion mittels an die Fläche gekoppelten Rübenkontingenten und jährlichen prozentuellen, am Inlandsbedarf orientierten Anbaufreigaben, das heißt Begrenzung der Zuckererzeugung auf rund 300.000 t.

1962 Gründung des bundesweiten Dachverbandes VÖR durch die Landesverbände, 1964 gemeinsam mit Zuckerindustrie Gründung des Zuckerforschungsinstitutes ZFI.

1967 Durchsetzung eines Außenschutzes mit variablen Abschöpfungen auf Einfuhren von Zucker, Stärke und Produkten daraus (statt früher starren Zöllen) - Vorbild für die EWG-Zuckermarktordnung 1968 - jedoch im Gegensatz zur EWG weiterhin keine Exportfinanzierung.

1973 Zuckerverwertungsgesetz erlaubt staatlich finanzierte Binnenerstattung für 50.000 t Zuckerverarbeitung in chemischer und Pharma-Industrie.

1974/75 Zuckerkrise als Folge internationaler Rohstoffkrise: Amtliche Preiskommission drückt inländischen Zuckerpreis, international boomen Zuckerpreise. Österreichischer "Billig-Zucker" rinnt ins "Hochpreis-Ausland" ab, Inlandsverbrauch steigt um 25 % auf 360.000 t, heimische Erzeugung stagniert mangels attraktiver Erlöse: Hamsterkäufe lösen "Zuckerkrise" aus. Nach Kampfmaßnahmen der Rübenbauern schließlich Preiserhöhung und Exportfinanzierungsmodell für 30.000 t Weißzucker zu garantiertem Mindestpreis.

1975 bis 1978: von der Exportproduktion zur ersten Konzentrationswelle in der Zuckerindustrie 
Durchbrechen der 50.000 ha-Schallmauer dank 7.500 ha Exportanbau.
1977 Fusionierung der Marchfelder Zuckerfabriken (Dürnkrut, Leopoldsdorf) und der Strakosch Zuckerfabriken (Enns, Hohenau) plus 75 %-Beteiligung an Bruck zur "Alt-Sugana": 70 % der Rübenlieferung in einer privaten Hand. Neben privatem Betreiber von Siegendorf bleibt Bauern nur mehr Einfluss auf 18 % der Rübenübernahme (Tulln); Schließung von Dürnkrut. 1978 Kapitalaufstockung bei Tullner Zuckerfabrik und Erwerb von Siegendorf einschließlich dessen Beteiligung an Bruck. Ergebnis der ersten Konzentrationswelle: Drei statt fünf Eigentümer-Gruppen und Reduzierung von sieben auf sechs Fabriksstandorte, wovon drei Fabriken (40 statt 18 % der Rübenanlieferung) gemeinsam mit dem Genossenschaftssektor unter bäuerlicher Kontrolle stehen.
Bis 1980 günstiger Zuckerweltmarkt mit hohen Anbaufreigaben (Exportchancen).

Die 80er-Jahre: Existenzkampf und weitere Strukturbereinigung
Ab 1981 Einbruch des inländischen Zuckerkonsums und ab 1982 Verfall des Weltmarktes, Anbaufreigaben ab 1983 massiv eingeschränkt.
Rübenbauernbund setzt gegen Regierung 1984 höheres Vorsteuerpauschale durch und 1981/82 Liberalisierung von Trockenschnitzelexporten,.
Entwicklung von Düngerberatung und EUF, seit 1984 gemeinsam mit Zuckerindustrie AGROZUCKER.
Überkapazität belastet Kostengefüge der Zuckerindustrie; Fusionierung von Tulln und Siegendorf (Bauern bewahren mit nur mehr 20,4 % Aktienkapital Sperrminorität). Ab 1984 Verhandlungen über Standort Bruck, von Bauern initiierte Ethanolproduktion (Treibstoffalkohol) scheitert an Regierung und Sozialpartnern.

1986 nur mehr 60 % (28.177 ha!) Anbaufreigabe. Regierung hält an amtlicher Preiskontrolle fest, zunehmende Kofferraumimporte von Zucker aus billigeren benachbarten Ausland. 1986 Schließung von Bruck, trotz Kostensenkung weiter wettbewerbshemmender Preisabstand zu Ausland, insbesondere zur EG.

1987 Isoglucose-Gesetz beschränkt Süßstoffe aus Stärke auf 2 % des Gesamtverbrauchs.

1987 Strukturkonzept für Zucker- und Stärkeindustrie sowie Absatzförderungskampagne (Werbe-Staatspreis 1988).

1988 Verblieben Firmen Sugana und Tullner Zuckerfabrik fusionieren zu "Sugana-neu" (gemeinsam mit Stärkefabrik Gmünd in Holding "AGRANA"., Schließung von Enns und Siegendorf, das heißt Bereinigung auf heutige Standorte Hohenau, Leopoldsdorf und Tulln. Rübenbauernbund hält 12,5 % und Aufsichtsratssitz in Sugana.
 
1989 bis 1995: Der Weg nach Europa  
1989 Wegen Kostensenkung in Verarbeitung Verbilligung von Zucker für Verbraucher um 8,42 Prozent, wobei VÖR Ausnahme durchsetzt, dass Rübenpreis nur um 4,2 % sinkt. Geringerer Preis und Werbung steigern Zuckerabsatz und bis 1990 wieder 83 % Anbaufreigabe (49.758 ha); 1990 amtliche Preisregelung zu Fall gebracht. Preisgefälle zu EG verringert. Österreich bereitet sich auf Beitritt vor.

1989 bis 1993 Kapitalverschränkung zwischen AGRANA (hält 7,5 % an Südzucker) und Südzucker (hält 50 % an AGRANA). Rübenbauern haben mit 6,25 % Anteilen an AGRANA Zucker Ges.m.b.H. zwar noch Aufsichtsrat aber nur mehr beschränkte Mitsprache.

1991 Umstellung von Rüben- auf Polzuckerkontingnete und individuelle Bezahlung der Rüben, Korrekturfaktor gleicht bei Bezahlung Differenz des Zuckergehaltes der Rüben an Übernahmsstationen und bei Verarbeitung in Fabrik aus und sichert weiterhin dezentrale Übernahme.

Ab 1991 Ausbau der Fabrikskapazitäten und damit Verringerung der Kampagnedauer und Lagerverluste; Empfehlung, vor 26. Oktober nicht mehr als 55 % der Rüben zu ernten.

1992 Rückerstattung der Düngemittelabgabe an Rübenbauern durchgesetzt.

1992 Konflikt mit AGRANA wegen Forderung der Industrie nach finanzieller Beteiligung der Bauern an Stationskosten und Zweifel an Rechtmäßigkeit der dezentralen Übernahme nach EU-Beitritt. Kündigung des Preisprotokolls durch AGRANA und Forderung 5%iger Rübenpreissenkung. Nach langem Tauziehen Einigung, dass Bauern ab EU-Beitritt 90 % der Stationskosten tragen werden.

1993/94 Beitrittsverhandlungen mit EU. Forderung nach insgesamt 500.000 t Weißzuckerquote wird nicht erfüllt, Ergebnis: 390.410 t (316.529 t A-Quote und 73.881 t B-Quote). Zusage der Regierung für öffentliche Finanzierung der Zuckerlage zum Beitrittstag und von 320 Mio. Schilling für die Restrukturierung des von der EU nur in eingeschränktem Ausmaß akzeptierten dezentralen Rübenübernahmesystems.
 
1. Jänner 1995: Österreich tritt der EU bei und übernimmt EU-Zuckermarktordnung


 

Stationen in Niederösterreich

Stationen in Niederösterreich

Kontakt Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien

Lerchengasse 3-5
1080 Wien

Tel.: 01 406 54 75
Fax: 01 406 54 75 - 40
E-mail: noew@rueben.at

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